Wochenende auf dem Bauernhof

24 Stunden Orientierungslauf

Grunzende Schweinchen mit Ringelschwänzen im Stall, braun und schwarz gefleckte Kühe im Sonnenschein auf der sommergrünen Weide mit bunten Löwenzähnen, Butterblumen und Veilchen. Die idyllische Vorstellung der Meisten, zumindest derer, die nicht beim 24 Stunden Orientierungslauf 2015 auf dem Karolinenhof in Thüringen dabei waren. Denn Orientierungsläufer bestaunen keine rosa Schweinchen im Stall, sondern nutzen diesen vielmehr als Badezimmer. Dixi-Toiletten, Gemeinschaftsdusche und Waschbecken inmitten des Geruchs von Tier und Natur. Auf der Wiese eine Zeltstadt mehrerer hunderter Sportler. Gaskocher, gemütliche Sitzrunden, entspannte Musik und Diskussionen über Karte und Gelände. Dazwischen immer wieder Läufer, die sich bereit machen erneut auf die Strecke zu gehen. Startnummer, Kompass, SI Chip und das Zettelchen zum Erhalten der entsprechenden Strecke – alles parat. Es kann los gehen!

Der hessische D-Kader stellte dieses Jahr gleich drei Staffeln. „Alarm! Die Hesse komme!“ mit Yannic Lippross, Leon Kollenbach, Cedric Guthier, Lukas Schumann, Janeta Turka und Paula Mühlsteinn schafften in 24 Stunden beachtliche 29 Wechsel und liefen somit auf den sehr guten zehnten Platz! Sie kämpften sich erfolgreich durch den teils sehr grünen von Brombeeren und jungen Tannen durchzogenen Wald, was insbesondere in der Nacht eine große Herausforderung für das junge Team darstellte, die sie mit Bravour meisterten. Die langen Zieleinläufe musste nicht nur unsere 24 Stunden Staffel bewältigen. Auch „Schneewittchen und die drei Zwerge“ mit Carla Mühlstein, Hendrik und Niklas Holzhauer und Valentin Kollenbach kämpften auf den letzten Metern. Zum Wechsel kamen sie anstatt mit einer Hessenflagge mit Zwergenmützen. Am Ende reichte es nach 12 Stunden trotz vieler Krämpfe und Blasen mit 13 Wechseln für den 16. Platz. Den Werkzeugkoffer ließ unser drittes Team, das „Ersatzteillager“ als Energie sparende Maßnahme dennoch lieber im Auto. Lukas Kukula, Thi Wongladon, Olliver Leimbach, Petra Speh-Rothaug und Sabine Rothaug machten zwar so manche Bauchlandung im ruppigen Gelände, saßen jedoch mit Platz 33 und zwölf Wechseln nach eben so vielen Stunden am Ende des Tages zufrieden und erschöpft vor den mit Nudeln gefüllten Tellern. Als kleines Mitbringsel zurück nach Hessen kam neben dem Muskelkater und den Kratzern so mancher Sonnenbrand. Denn die meiste Zeit war das Wetter sehr gnädig mit uns. Hoffen wir, dass es bei der DM Mittel in Kassel in zwei Wochen genauso schön wird!

 

 

Text: Sabine Rothaug