Beim Team-Wochenende in Bad Freienwalde nordöstlich von Berlin sicherten sich Lina und Sophie Behrendt gemeinsam mit Katja Horst für den OLV Steinberg die Silbermedaille bei den Deutschen Meisterschaften im Staffel-Orientierungslauf. Auch bei den Deutschen Bestenkämpfen im Mannschafts-Orientierungslauf wurden sie Zweite in der D14.
In der Staffel gehen drei Starterinnen nacheinander in den Wald. Die ersten Läuferinnen starten alle gemeinsam. Dabei gibt es sogenannte Gabelposten, das heißt Posten, bei denen nicht alle Läuferinnen aller Staffeln zum gleichen Posten müssen, sodass man sich nicht hinterherclaufen kann, weil man nie weiß, wo die Andere hin muss. In der Summe aller drei Läuferinnen einer Staffel haben alle Staffeln am Ende die gleichen Posten angelaufen, sodass die Zeiten vergleichbar sind. Lina Behrendt lief eine souveräne Startstrecke und kam bereits auf Platz zwei aus dem Wald. Sie übergab an ihre vier Jahre jüngere Schwester Sophie Behrendt, die sich von der älteren Konkurrenz nicht beeindrucken ließ. Katja Horst lief die Staffel am Ende sicher zum Deutschen Vizemeistertitel ins Ziel. Ihre gute Teamleistung bestätigten die drei Südhessinnen beim sonntäglichen Mannschafts-Orientierungslauf, der im gleichen Wald, wie der Wettkampf am Vortag ausgetragen wurde. Das Gelände war größtenteils schnell belaufbar mit spannenden Höhenformationen, die gute Kompassarbeit und sicheres Orientieren bei hohem Tempo forderten. Beim Mannschafts-Orientierungslauf starten die drei Läuferinnen einer Mannschaft gemeinsam. Die Steinberger Mädels mussten jeder fünf sogenannte Pflichtposten anlaufen. Darüber hinaus mussten sie 15 weitere Posten unter sich aufteilen. Wer welche und wie viele dieser Aufteilposten anläuft, bleibt den Mannschaften selbst überlassen. Es geht darum taktisch geschickt die Posten je nach Leistungsstärke und Fähigkeiten unter den Teammitgliedern zu verteilen. Die drei Südhessinnen bestätigten einmal mehr ihre gute Form und mussten sich erneut nur den schnellen Mädels vom SV Robotron Dresden geschlagen geben.
Text und Foto: Sabine Rothaug
Mit Sophie Behrendt (D 12), Julian Doetsch (H 14), Toby Scott (Herrenhauptklasse, alle OLV Steinberg) und Ingo Horst (H 45, SC Königstein) sind gleich vier Südhessen neue Deutsche Meister*innen über die Mitteldistanz im Orientierungslauf.
Im westfälischen Willebadessen kämpften die Orientierungsläufer*innen um die Deutschen Meistertitel über die Mitteldistanz. Das Wettkampfgebiet bot mit seinen verschiedenen Geländetypen perfekte Bedingungen für einen anspruchsvollen Wettkampf. Der erste Teil der Bahn führte die Läufer*innen durch einen schönen offenen Buchenwald. Schnell laufen konnten dort aber nur diejenigen, die im Training fleißig Bergläufe trainiert hatten. Im zweiten Teil der Bahn ging es in steinige Hanggebiete in Kahlschlägen. Präzise Orientierung und geschickte Mikroroutenwahlen durch das Unterholz stellten hier die größten Herausforderungen dar. Zum Abschluss der Bahnen mussten die Läufer*innen in dichteren Waldbeständen mit teils schwerer belaufbarem und mit Steinen durchsetztem Dickicht noch einmal die Konzentration hochhalten. Spätestens beim Anlaufen des letzten Postens, wo es für die meisten Läufer*innen noch einmal kräftig bergauf ging, kamen alle an die Grenzen ihrer Kräfte.
Die südhessischen Teilnehmer*innen schlugen sich bravourös und sicherten sich gleich vier Goldmedaillen. Sophie Behrendt lief mit einem komfortablen Vorsprung von knapp vier Minuten zum Sieg. Bei ihrem Vereinskollegen Julian Doetsch ging es deutlich knapper zu. Der harte Kampf zum letzten Posten zahlte sich aus, sodass er mit nur 17 Sekunden Vorsprung seine Altersklasse für sich entschied. Für den gebürtigen Neuseeländer Toby Scott, der sich den Titel in der Herrenhauptklasse sicherte, betrug der Vorsprung auf die deutschen Nationalläufer 30 Sekunden. Ingo Horst komplettiert die neuen Deutschen Meister aus Hessen.
Mit Quentin Hinkel (2. H 10, OLV Steinberg), Helmut Blumenstein (2. H 65, OSC Kassel), Katja Horst (3. D 14, SC Königstein) und Thomas Schoepf (3. H 70, OSC Kassel) sicherten sich vier weitere Läufer*innen eine Medaille.
Text und Fotos: Sabine Rothaug
Nach langer Anreise freitags und kurzer Nacht im Massenlager starteten am Samstag 29.04. bereits ab 8 Uhr die Qualifikationsläufe der Deutsche Sprintmeisterschaften in Zittau. Die erste Runde ging direkt vor der Turnhalle los und führte uns durch ein ehemaliges Kasernengelände. Wer Glück hatte, kam vor dem Regen noch ins Ziel. Der Rest wurde durch einen kurzen Schauer völlig durchnässt. Eigentlich wollte ich den ersten Lauf etwas lockerer angehen, machte aber aus Unaufmerksamkeit gleich zu Beginn zwei Fehler. Um nicht Gefahr zu laufen, im B-Finale zu landen, lief ich danach deutlich flotter und konnte in meiner Qualifikationsgruppe noch Zweite werden. Nach dem Auslaufen und Umziehen gab es für uns alle eine lange Pause und für den einen oder andern auch noch eine Runde Schlaf. Wegen Unstimmigkeiten in der Startreihenfolge verzögerte sich der für 15 Uhr angesetzte Finalstart dann jedoch leider zweimal.
Im Finale ging es für uns dann in die verwinkelte Altstadt von Zittau, die von einem schmalen Park umrahmt ist. Der Lauf ging für mich sehr gut los und ich konnte bereits ab dem dritten Posten die vor mit gestartete Läuferin sehen. Durch kleinere Fehler verlor ich immer wieder ein paar Meter und musste mehrfach an sie ran- bzw. dann vorbeilaufen. Am neunten Posten ging es in einen Innenhof rein – für mich jedoch erstmal in den falschen, der leider nicht eingezeichnet war. Nach kurzer Verwirrung und bestimmt 40 Sekunden Zeitverlust konnten ich und ein Eliteläufer der Männer, der den gleichen Fehler gemacht hatte, jedoch den richtigen Posten stempeln. Zur Sichtstrecke ging es dann recht steil bergauf und schon das erste Mal über den Marktplatz. Die gute Stimmung dort trieb einen nochmal ordentlich an für die kurze Schlussrunde und so hatte man kaum Zeit den italienischen Flair zu genießen. Hier gab es in der Damen Elite Bahn nochmal einige kurze Verbindungen und enge Kurven zu laufen, die ich gut geschafft habe und noch einige Bestzeiten auf den Verbindungen holen konnte. Durch ein Tor ging es dann in den Zieleinlauf auf den Marktplatz. Dort angekommen, lag ich noch für kurze Zeit auf Platz 2. Emma Caspari lief kurz nach mir acht Sekunden schneller ins Ziel. Ein bisschen ärgerlich sind meine Fehler schon, da die Entscheidung so knapp war und ich mit einem Fehler weniger bestimmt den zweiten Platz hätte halten können. Mit Platz drei am Ende konnte ich aber trotzdem sehr zufrieden sein, da ich seit der letzten DM in Hamburg keine Karte mehr in der Hand gehabt hatte. Insgesamt bin ich also sehr glücklich darüber aus Zittau meine erste nationale Medaille im OL mit nach Hause nehmen zu dürfen.
Ergebnisse vom Wochenende gibt es hier
Text: Maren Guthier
Fotos: Simeon Doetsch, Maren Guthier, Sabine Rothaug, Daniel Schmidt