Vier Sprints in zwei Tagen
Dank hervorragender Zusammenarbeit der drei Ausrichter OLV Steinberg, Gymnasion Offenbach und Rhein-Main-Rang-Liste fand unter Federführung letzterer am 22./23. April 2017 die dritte Auflage des Rhein-Main-Sprint-Wochenende statt, dessen zweiter Tag gleichzeitig die Hessenmeisterschaft Sprint-OL umfasste.
Über 150 TeilnehmerInnen waren gemeldet - und sind auch fast vollständig angetreten, um bei fast durchgängig trockenem und meist auch sonnigem Wetter vier OLs an zwei Tagen zu absolvieren.
Am Samstag richtete zunächst der OLV Steinberg seinen Frühlingssprint auf der Karte 'Wetterpark' des Offenbacher Nachbarvereins aus. Um den zentralen und offenen Wetterpark mit interessanten Objekten rund um das meteorologische Wissen und das regionale Klima gruppieren sich weitere teils sehr detailreiche Parkanlagen. Wohngebiete auf der einen und Waldgebiete auf der anderen Seite komplettieren die sehr vielfältige Karte. Die Läufer bekamen dies auch ausführlich zu spüren. Lange Laufstrecken im regen Wechsel mit kurzen, dem Mikro-Sprint ähnlichen Postenabständen und drehenden Richtungen verlangten hohe Konzentration und ‚Schwindelfreiheit‘. Sabine Rothaug vom OSC Kassel und Anatolii Dunaev vom Gymnasion Offenbach zeigten sich hiervon jedoch unbeeindruckt und gewannen in den Hauptklassen der Damen und Herren. Der Lauf zählte außer zur Wochenendwertung auch sowohl zur Deutschen Parktour als auch zur Rhein-Main-Rang-Liste.
Im Anschluss wurden dann durch den Ranglistenkoordinator die Sieger der Rhein-Main-Rang-Liste 2016 geehrt. Dank freundlicher Unterstützung einiger Sponsoren (Rapp's Kelterei, Kelterei HÖHL, Decathlon Dreieich und WIRmachenDRUCK.de) konnten sehr attraktive Sachpreise jeweils an die drei Erstplatzierten der einzelnen Kategorien überreicht werden.
Zum Abschluss des ersten Tages fand dann noch der 'Just-For-Fun-Dämmerungs- und Nachtsprint' der Rhein-Main-Rang-Liste auf derselben Karte statt. Hierbei wurde jedoch neben dem Wetterpark- und Naturlehrgartengelände vor allem der Park und die Siedlungsflächen im nordöstlichen Teil der Karte genutzt, die allesamt sehr viele eng beieinander stehende Postenobjekte boten. Ziel des Sprints war schließlich ausnahmsweise mal nicht die schnellste Zeit sondern das fehlerfreie Aufsuchen der Posten. Um dies den Aktiven nicht zu einfach zu machen, enthielten die Postenbeschreibungen keine Codenummern - und es kam wie es kommen musste: gut ein Drittel der Angetretenen hatte Fehlstempel vorzuweisen, sei es, dass die falschen Posten gestempelt wurden oder einer vergessen bzw. einer zu viel.
Trotz allem hat das außergewöhnliche Wettkampfformat allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht - und wurde bei erfolgreicher Absolvierung der Bahn auch mit zehn Bonuspunkten für die Gesamtwertung belohnt. Besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Postensetzern vom OLV Steinberg, die ob der diffizilen Aufgabe alle Posten exakt an die Stelle gesetzt haben, die der Bahnlager vorgesehen hatte.
Am Sonntag ging es dann in Heusenstamm zum zweiten Tag des Sprintwochenendes: hier ging es um nichts Geringeres als die Hessischen Meisterschaften im Sprint-Orientierungslauf, die ebenfalls sowohl zur Parktour als auch zur RMRL gewertet wurden. Der erste Lauf des Doppelsprints führte im westlichen Kartenteil zunächst durch parkähnliche Waldgebiete und anschließend über das Areal des Campus Heusenstamm, der ehemaligen Telekom-Hochschule, das vor allem durch das zerklüftete Hauptgebäude mit vielen Ecken, Winkeln und Durchgängen geprägt ist. Der Außenbereich ist eine offene Parkanlage mit Sportplatz und einigen kleineren Nebengebäuden.
Im zweiten Durchgang ging es auf der Ostseite der Bahnlinie erst durch die recht verwinkelte Altstadt Heusenstamms, bevor zunächst auf das Schlossgelände und nach Über- bzw. Unterqueren der S-Bahn wieder der Campus Heusenstamm, an dessen Südzufahrt sich das Ziel und das WKZ befanden, belaufen wurde. Hier erwiesen sich vor allem auf den technisch schwierigeren Seniorenstrecken einige Sperrgebiete als Stolpersteine für die LäuferInnen, so dass leider insgesamt zehn TeilnehmerInnen disqualifiziert werden mussten, da sie als Sperrgebiete ausgewiesene Privatgrundstücke durchquerten oder über Mauern sprangen.
Sowohl die Hessenmeisterschaftswertung als auch die Parktour-Wertung gewannen in den Hauptklassen Sabine Rothaug vom OSC Kassel bei den Damen sowie bei den Herren Cedric Guthier von der TSG Bad König, der damit auch seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigte.
Schlussendlich galt es am Ende des Wettkampfwochenendes noch den in diesem Jahr erstmals ausgelobten Goldenen Postenschirm, der gemeinschaftlich vom OL-Shop Conrad und der Rhein-Main-Rang-Liste gestiftet wurde, an die Gesamtsiegerin des Rhein-Main-Sprint-Wochenendes Sabine Rothaug (OSC Kassel) zu überreichen. Sie konnte nicht nur alle drei Einzeletappen für sich entscheiden, sondern blieb auch beim Nachtsprint fehlerfrei, so dass sie als Einzige die - auch rechnerische höchstmögliche - Gesamtpunktzahl von 310,00 Punkten erreichte. Zweiter und somit Gewinner des Silbernen Postenschirms wurde Kolya Saß vom OLF Mainz mit 306,79 Punkten; der dritte Platz und damit der Bronzene Postenschirm ging denkbar knapp an Marie Niemann, OLV Steinberg (306,49 Punkte). Das Gesamtergebnis kann hier nachgelesen werden.
Die Veranstalter freuen sich mit allen TeilnehmerInnen bereits auf die nächste Ausgabe der Veranstaltung im Jahr 2018, bei der es wiederum um viele Punkte und den Goldenen Postenschirm gehen wird.
Text: Sven Göbel
Fotos: Ralf Döllgast und Petra Speh-Rothaug