Wintertraining in der Sonne

Mediterranean Open Championship (MOC)

Während im winterlichen Hessen kalte Temperaturen und eisige glatte Bedingungen vorherrschen, war es in Spanien bereits einige Grad wärmer. Zusätzlich lockten knifflige Gelände und spannende Karten einige deutsche Orientierungsläufer in die wärmeren Gefilde rund um Berga und Tarragona in Katalonien.

Das Team rund um die Park World Tour Italy organisierte das MOC Camp in diesem Jahr in Berga. Das MOC Camp ist ein für alle interessierten Eliteläufer der Welt offenes Trainingslager. In diesem Jahr nahmen 130 Läufer teil. Nicht nur Läufer aus Skandinavien, Italien oder der Schweiz waren am Start, sondern beispielsweise auch zwei Sportlerinnen aus Taiwan. Unterkunft und Trainings werden vom Veranstalter gestellt. Um Transport und Verpflegung muss sich jeder selber kümmern. In einer Woche enthalten waren neben zahlreichen freien Trainings, die je nach Belieben zum passenden Zeitpunkt durchgeführt werden konnten, auch zwei Wettkampftage. Das Trainingslager stand ganz im Zeichen des Sprint-Orientierungslaufs, sodass urbane Strecken überwogen, wobei auch einige Waldtrainings angeboten wurden. Am Dienstag fanden morgens eine Sprint-Qualifikation und am Nachmittag ein Sprint-Finale statt. Donnerstag folgten drei Knockout-Sprints. Dieses Format wurde im Rahmen des Trainingslagers im Auftrag der Internationalen Orientierungslauf Föderation (IOF) getestet, da es in Zukunft gegebenenfalls bei internationalen Meisterschaften eingeführt werden soll. Unsere kleine Gruppe bestand aus den deutschen Läufern Marvin Goericke, Felix Späth, Paula Starke und Sabine Rothaug sowie der Schottin Jo Shepherd.

Zum Abschluss der Trainingswoche nahmen wir an den MOC-Wettkämpfen rund um Tarragona teil. Freitag liefen wir einen Nacht-Sprint durch eine wunderbare Altstadt mit einer bunt erleuchteten Stadtmauer. Zum krönenden Abschluss gab es noch Marschmusik und beeindruckende Feuertänze zu bestaunen. Samstag folgte eine Langdistanz in den offenen spanischen Berghängen mit toller Aussicht. Als Finale galt es am Sonntag in Tarragona die letzten Kräfte für die urbane Mitteldistanz zu mobilisieren und in den verwinkelten Mauern den Überblick zu behalten sowie Kollisionen mit den zahlreichen Passanten und Autos zu vermeiden.

Wir haben die Trainings bei strahlend blauem Himmel und verhältnismäßig milden Temperaturen sehr genossen und können das jährlich stattfindende MOC-Camp jedem Eliteläufer wärmstens weiterempfehlen.

 

Text: Sabine Rothaug    

Fotos: Sabine Rothaug, Kerstin Uiboupin