DM Lang und Deutschlandcup

Es ist schon drei Jahre her, seit ich mit OL angefangen habe. Wenn ich die anderen OLer sehe, fühle ich mich wie ein Wildschwein. Alle anderen sind in meinen Augen wie Rehe, die schön durch den Wald hüpfen. Ich drehe mich schnaufend im Wald in Kreisen auf der Suche nach dem richtigen Weg. Egal, ob wie ein Wildschwein oder wie ein Reh, ich fühle mich im Wald wohl. Umso mehr habe ich mich auf das OL Wochenende mit drei Wettkämpfen gefreut.

 

1.10. Freitag Sprint Friedewald

Nach meinem Nachtdienst mit ungefähr drei Stunden im Bett und vielleicht zwei Stunden Schlaf kam ich nach Hause, habe mein Auto voll mit OL-Sachen gepackt, zwei Kuchen fertig gemacht und bin nach Gröden losgefahren. 16:55 Uhr habe ich mich schon bei Sabine und Petra gemeldet, dass ich in Gröden angekommen bin. Leider wusste ich nicht, dass der Sprint am Freitag in Friedewald stattfindet und nicht in Gröden. Nach dieser Erfahrung lese ich nächstes Mal die Ausschreibung wirklich sorgfältig durch. Verzweifelt habe ich die Adresse in das Navi eingegeben, während der Wettkampf schon angefangen hat. Zehn Minuten vor meinem Start kam ich im WKZ an. Der erste Wettkampf war nun für mich rechtzeitig zum Start zu kommen. Dort konnte ich schon Petra, Renée und Sabine treffen, wobei ich allerdings nicht viel reden konnte, weil ich so außer Atem war. In ein paar Minuten ging es dann los. Die ersten drei Posten war ich in Gedanken immer noch im Auto bei der verrückten Fahrt nach Friedewald. Die zweite Herausforderung war, dass es nach 18 Uhr im Wald ganz schön dunkel war und ohne Brille und Stirnlampe musste ich mich sehr konzentrieren, um die Karte lesen zu können. Der Sprint hat Spaß gemacht, war schnell und es hat nicht lange gedauert und ich war im Ziel, wo schon Renée und Sabine warteten. Weil wir uns fast sicher waren, dass Petra noch auf der Strecke ist, haben wir auf sie gewartet. Nach 20 Minuten und nach vielen Mückenstichen, als es schon ganz dunkel war und wir uns große Sorgen gemacht haben, haben wir dann Petra zum Glück im WKZ beim Auto gefunden. Diesmal war Petra überraschend schneller im Ziel als Sabine.

 

2.10. DM lang Gröden

Auf dem Weg zum WKZ haben wir eine ganze Tüte von Esskastanien gesammelt und trotzdem hat der Weg nur 20 Minuten gedauert. Auf dem Sportplatz in Gröden haben wir uns mit allen anderen OLern getroffen. Es waren 669 angemeldete Läufer, davon 13 vom OSC Kassel. Es ging auch schon direkt zum Start. Schnelligkeit durch Sicherheit hat zum ersten Posten ganz gut geklappt. Zum zweiten Posten war es eine lange Postenverbindung. Beim Querlaufen lief ich auch in viele Spinnennetze verschiedener Größen mit ganz grossen Kreuzspinnen. Erstmal habe ich versucht die nicht kaputt zu machen, um die Spinnen nicht zu ärgern. Deswegen habe ich aber auf der Suche nach dem zweiten Posten die Richtung verloren und es hat ein bisschen länger gedauert ihn zu finden. Nachher habe ich nicht mehr auf die Spinnennetze geachtet und habe viele kaputt gemacht. Um die Spinnen abzuschütteln habe ich dann immer kurz Gas gegeben. Ich fand es nur komisch, dass es so viele gab. Ich hatte das Gefühl, dass ich der erste bin, der da läuft, was mich zur Verzweiflung gebracht hat, ob ich auch richtig laufe. Auf dem Weg zum Posten Nummer sechs kam eine andere Herausforderung: Brombeeren!!! Mehrmals stand ich in Brombeeren. Es hat nur wehgetan und ich wusste nicht, in welche Richtung ich mich bewegen soll, damit es schmerzfreier wird. Weil es ein langer OL war, gab es auch Verpflegungsstationen mit Wasser und ich konnte mich da auch ganz gut erfrischen. Auf dem Weg zum zehnten Posten hat mich Dennis überholt, was mich ganz schön motiviert hat. Ich habe mich kurz an ihn dran gehangen, musste aber auch in die Karte gucken und habe ihn dann verloren. Es ging für mich eigentlich gut weiter. Ich habe die Posten relativ gut gefunden, nur mit ein paar Fehlern. Am Ende kam noch der Zieleinlauf, wo ich die letzten Kräfte aus mir herausgeholt habe. Das schöne am OL ist das, was nach dem Lauf kommt. Man schaut in die Karte und guckt, was man hätte besser machen können und wie die anderen gelaufen sind. Markus und Helmut haben sogar ihre Altersklassen gewonnenen!

  

3.10. D-Cup Gröden

Am Sonntag stand die Staffel auf dem Plan. Der OSC Kassel hatte zwei Staffeln beim D-Cup und eine Rahmenstaffel. Ich war im Team 2 mit Renée, Jasmin, Sabine und Thomas. Ich bin als Letzter gestartet. Ich musste zwar länger warten, habe aber alle gesehen, wie sie gelaufen sind und habe die auch angefeuert. Eine besonders gute Leistung im ersten Team hat Markus gebracht. Er hat sich vom 19. Platz auf den vierten Platz durchgekämpft. Leider hat Niklas dann einen Fehlstempel gemacht. In unserem Team 2 sind alle sehr gut gelaufen. Sabine konnte schmerzfrei laufen und damit hat sie bewiesen, dass der Spruch "Knie heilt nie" nicht immer stimmen muss. Bei meinem Lauf habe ich zwei Fehler gemacht. Ich war auch ganz zufrieden mit meiner Leistung und am Ende habe ich alle überrascht, wie schnell ich aus dem Wald herausgekommen bin. Vielleicht dauert es nicht mehr so lange, bis ich im Wald wie ein Reh laufen kann.

 

Danke an die Veranstalter für ein schönes OL-Wochenende. Danke für die gute Stimmung, den großen Spaß und die netten Gespräche an alle OLer. Ich freue mich schon auf die nächste OL Herausforderung.

 

Bis bald im Wald

Peter (Šimko)

 

Ergebnisse gibt es auf der Website des Ausrichters:
http://www.dmlang-2021.de

 

Fotos: Paula Mühlstein und Sabine Rothaug