3-Tage-Orientierungslauf in Sachsen
Am Pfingstwochenende lud der USV TU Dresden zum Saxonia O-Festival ein. Dieser 3-Tage-OL in der Nähe von Dresden begann am Samstag mit einer Mitteldistanz, die gleichzeitig die Deutsche Meisterschaft darstellte. Sonntag war eine Langdistanz geplant und den Abschluss bildete eine verkürzte Langdistanz als Jagdstart. Als zusätzlichen Höhepunkt gab es am Samstagabend einen DPT-Sprint.
Bereits am Freitag reisten einige Hessinnen und Hessen nach Böhringen an, wo sie ihre Zelte aufschlugen oder ihren Platz im Massenlager einrichteten. Am Samstagmorgen fanden auch die restlichen hessischen Läuferinnen und Läufer ihren Weg aus der Heimat ins sächsische Wettkampfzentrum. Die erste Herausforderung war bereits der 2,5-km-lange Weg zum Start. Dieser wurde für die Eliteklassen durch eine mögliche Warm-Up-Karte etwas abwechslungsreicher. Die restlichen Läuferinnen und Läufer konnten sich vom Weg aus schon ein Bild vom Wald machen, in den sie gleich auf ihre Strecken starten würden. Ein erster Blick auf die Karte zeigte viel Grün, das sich jedoch als recht gut belaufbar herausstellte. Der Waldboden war in vielen Teilen mit Gras bewachsen und im Gegensatz zum Grün war dieses etwas heimtückisch, da der Boden darunter nicht zu erkennen war und somit die eine oder andere Stolperfalle bildete. Mit der Strecke kamen die Hessinnen und Hessen unterschiedlich gut zurecht. Vor allem bei den jüngeren Startenden wurden sehr gute Ergebnisse erzielt. So konnte Julian Doetsch in der H14 einen ersten Platz erlaufen. Bojan Blumenstein gewann die Herren-Elite gegen starke schweizerische Konkurrenz und Sophie Behrendt wurde in der D12 Zweite.
Nach einer langen Mittagspause ging es für die meisten mit dem DPT-Sprint rund um die Freiberger TU Bergakademie weiter. Es war ein Getümmel aus Läuferinnen und Läufern, die auf dem Gelände aus jeder beliebigen Richtung kamen. Eine besondere Herausforderung im größtenteils offenen Gelände stellte die Überquerung der Pipelines dar, da diese nur bei so gekennzeichneten erlaubt war. So konnte selbst vom Ziel aus beobachtet werden, wie sich einige Teilnehmende disqualifizierten. Einige Hessinnen und Hessen konnten dabei gute Platzierungen erlaufen, allen voran Sophie Behrendt (D10, 1. Platz), Petra Speh-Rothaug (D65, 2. Platz) und Toby Scott (HE, 3. Platz). Den Abend ließen alle unterschiedlich beim Pizza-Essen, beim gemeinsamen Kochen oder mit der Familie ausklingen.
Der nächste Morgen begann bereits mit viel Sonne am Frühstückstisch und die Temperaturen kletterten schnell immer höher. So waren jene froh, die früh auf die Strecken im Wald starten durften. Der Wald gestaltete sich anders als am Vortag und war durch die vielen Kahlschläge nicht immer gut zu belaufen. Auch die Dickichte waren deutlich dichter, sodass man auf einige Brombeeren stieß. Für die Eliteklassen ging es mit dem Shuttle zum weiter entfernt liegenden Start, wodurch ein Gebiet erreicht wurde, das von Felsen und steilen Hängen geprägt war. Für die anderen ging es 1,6 km zum Start. Auf dem Weg konnte man wie am Vortag auch schon einen Blick auf das Ziel werfen, das einen nach den langen Strecken erwartete. Die vielen Getränkeposten machten die Hitze erträglicher und ermöglichten im Wald einen etwas klareren Kopf, den man zur Bewältigung der verschiedenen Routenwahlen gut gebrauchen konnte. Kaputt aber glücklich erreichten alle das Ziel. Sophie Behrendt (D12) und Bojan Blumenstein (HE) sicherten sich den zweiten Platz. Julian Doetsch (H14) und Petra Speh-Rothaug (D65) wurden Dritte.
Am Nachmittag folgte die Siegerehrung für Samstag und Sonntag, bei der die zwei Deutschen Meister aus Hessen - Julian Doetsch und Bojan Blumenstein - über die Mitteldistanz ihre Medaille erhielten und viele andere sich über Urkunden und kleine Präsente freuen konnten.
Montag stand zum finalen Höhepunkt ein Jagdstart auf dem Programm. Diejenigen, die in Summe der ersten beiden Wald-Etappen nicht mehr als 30 Minuten Rückstand auf Platz eins hatten, schafften es in den Jagdstart. Dort gingen die Teilnehmenden mit eben diesem Rückstand ins Rennen, sodass derjenige, der die Ziellinie als erstes überquerte die Gesamtwertung des 3-Tage-Laufes gewann. Alle übrigen, die mehr als 30 Minuten Rückstand hatten, starteten im Abstand von einer Minute im Anschluss an den Jagdstart. Im Vergleich zu den beiden vorherigen Etappen lag der Fokus im Jagdstart größtenteils auf der Physis, da die Bahnen orientierungstechnisch vergleichsweise leicht waren und viele Posten über Wegrouten angelaufen werden konnten. Dabei kam es zu spannenden Kämpfen um die vorderen Platzierungen.
Sophie Behrendt (D12) sicherte sich in der Gesamtwertung mit drei Minuten Rückstand den zweiten Platz. Deutlich knapper ging es in der H14 zu, wo Julian Doetsch mit nur 24 Sekunden Rückstand auf Platz eins und 17 Sekunden Vorsprung auf Platz drei den zweiten Rang erlief. Einige Läuferinnen und Läufer in den Elitekategorien gingen nicht an allen Tagen an den Start oder absolvierten nicht die gesamte Strecke, da die Vorbereitung auf die internationalen Einsätze, die primär über die Sprint-Distanzen ausgetragen werden, im Fokus steht. Bei der Herren-Elite erlief Toby Scott in der Gesamtwertung Platz zwei, Sabine Rothaug wurde in der Damen-Elite Sechste. Petra Speh-Rothaug (D65) erreichte Rang drei.
Wir freuen uns über die vielen guten Ergebnisse der Hessischen Läuferinnen und Läufer und sind auf die nächsten Wettkämpfe gespannt.
Alle Ergebnisse gibt es auf der Website der Veranstalter.
Text und Fotos: Carla Mühlstein, Paula Mühlstein und Sabine Rothaug