Ein Erlebnisbericht von Maren Guthier
Nach langer Anreise freitags und kurzer Nacht im Massenlager starteten am Samstag 29.04. bereits ab 8 Uhr die Qualifikationsläufe der Deutsche Sprintmeisterschaften in Zittau. Die erste Runde ging direkt vor der Turnhalle los und führte uns durch ein ehemaliges Kasernengelände. Wer Glück hatte, kam vor dem Regen noch ins Ziel. Der Rest wurde durch einen kurzen Schauer völlig durchnässt. Eigentlich wollte ich den ersten Lauf etwas lockerer angehen, machte aber aus Unaufmerksamkeit gleich zu Beginn zwei Fehler. Um nicht Gefahr zu laufen, im B-Finale zu landen, lief ich danach deutlich flotter und konnte in meiner Qualifikationsgruppe noch Zweite werden. Nach dem Auslaufen und Umziehen gab es für uns alle eine lange Pause und für den einen oder andern auch noch eine Runde Schlaf. Wegen Unstimmigkeiten in der Startreihenfolge verzögerte sich der für 15 Uhr angesetzte Finalstart dann jedoch leider zweimal.
Im Finale ging es für uns dann in die verwinkelte Altstadt von Zittau, die von einem schmalen Park umrahmt ist. Der Lauf ging für mich sehr gut los und ich konnte bereits ab dem dritten Posten die vor mit gestartete Läuferin sehen. Durch kleinere Fehler verlor ich immer wieder ein paar Meter und musste mehrfach an sie ran- bzw. dann vorbeilaufen. Am neunten Posten ging es in einen Innenhof rein – für mich jedoch erstmal in den falschen, der leider nicht eingezeichnet war. Nach kurzer Verwirrung und bestimmt 40 Sekunden Zeitverlust konnten ich und ein Eliteläufer der Männer, der den gleichen Fehler gemacht hatte, jedoch den richtigen Posten stempeln. Zur Sichtstrecke ging es dann recht steil bergauf und schon das erste Mal über den Marktplatz. Die gute Stimmung dort trieb einen nochmal ordentlich an für die kurze Schlussrunde und so hatte man kaum Zeit den italienischen Flair zu genießen. Hier gab es in der Damen Elite Bahn nochmal einige kurze Verbindungen und enge Kurven zu laufen, die ich gut geschafft habe und noch einige Bestzeiten auf den Verbindungen holen konnte. Durch ein Tor ging es dann in den Zieleinlauf auf den Marktplatz. Dort angekommen, lag ich noch für kurze Zeit auf Platz 2. Emma Caspari lief kurz nach mir acht Sekunden schneller ins Ziel. Ein bisschen ärgerlich sind meine Fehler schon, da die Entscheidung so knapp war und ich mit einem Fehler weniger bestimmt den zweiten Platz hätte halten können. Mit Platz drei am Ende konnte ich aber trotzdem sehr zufrieden sein, da ich seit der letzten DM in Hamburg keine Karte mehr in der Hand gehabt hatte. Insgesamt bin ich also sehr glücklich darüber aus Zittau meine erste nationale Medaille im OL mit nach Hause nehmen zu dürfen.
Ergebnisse vom Wochenende gibt es hier
Text: Maren Guthier
Fotos: Simeon Doetsch, Maren Guthier, Sabine Rothaug, Daniel Schmidt